Olaf

Mit 19 habe ich mir eine gebrauchte XT 600 gekauft. Ich wollte eigentlich lieber die Tenere aber die war damals nicht zu bekommen. Damals hatte es leider nur zu Wochenendtrips mit Zelt gereicht. Der Traum die XT in der Sahara zu fahren, blieb einer. Leider musste ich sie wieder verkaufen, was ich eigentlich immer noch bereue.

Viele Jahre danach ging es nur mit dem Fahrrad los. Nach Kiel radeln, ab auf die Skandinavien-Fähren und dann Schweden und Norwegen beradeln, wild zelten. Einfach draußen leben. Das finde ich bis heute großartig.

Erst unendliche viele Jahre später habe ich mir wieder ein Motorrad gekauft. Ein „Vernunftkauf“. Ein Motorrad das ich mir erst schön gucken musste. Aber mit Einspritzung und ABS. Eine Revolution damals für einen Eintopf. Heute ein ans Herz gewachsenes Motorrad, das nicht mehr viel vom Aussehen von damals hat.

Mit der kleinen BMW ging es ein paarmal nach Skandinavien. Meine größte Tour war meine Solo-Reise bis zum Nordkap. Da ich alleine unterwegs war bin ich den ganzen Tag durch die wunderschöne Landschaft gefahren. Das war ein traumhaftes Erlebnis und darum geht es doch im Leben. Erinnerungen schaffen von den man später zerrt.

Ein paarmal war ich dann beim GS-Meeting in Norwegen. Das fand ich so gut, dass ich nach anderen ähnlichen Veranstaltungen gesucht hatte. Motorrad fahren auf Gravel-roads, mal kurz einen fahrbaren Single-Trail, zelten, Lagerfeuer und jede Menge entspannte Menschen.

So bin ich zum 1. RETOH gekommen. Kein Schickimicki, sondern genauso, wie es sein soll. In der Blümchenpflücker Truppe fühlte ich mich richtig aufgehoben. Die Macher des RETOH sind so entspannt und deren offene Art führte dazu, dass ich nun beim RETOH mithelfen kann.

Es muss nicht immer die große Runde sein und das ist auch hier nicht der Maßstab. Mikroabenteuer sind perfekte Alltagsfluchten und das macht mit den Jungs hier richtig Spaß. Träume von großen Touren und Ecken, wo ich hin möchte, gibt es genug. Leider konnte ich diese Träume noch nicht Leben, aber wer weiß …