Teil 3
Wer ist Familie Knatterton?
Vater und Sohn unterwegs mit den Jungs
Helmut (Lasse’s Dad) schrieb…
Vorab, war es im September 2021 ein glücklicher Zufall, dass Per-Oke und ich den TET Dänemark nach Romo erkundet haben und uns dort zufällig begegnet sind. Ohne diese Zufallsbekanntschaft Gleichgesinnter hätten Lasse und ich nicht an der schönen Abenteuertour letztes Jahr am ersten sonnigen September Wochenende teilgenommen.
Ich habe mir gerade noch mal alle 3 Videos der Tour auf Youtube angeschaut. Man was war das für ein geiles Männer Wochenende! Offroad mit der Enduro auf landschaftlich schönen Strecken in Dänemark unterwegs, am Lagerfeuer unterm freien Himmel mit tollen Typen gemeinsam essen und einen trinken. Besser geht’s nicht!
Mir hat an der Tour gefallen, dass der TET Dänemark sehr schöne und landschaftlich abwechslungsreiche Strecken zu bieten hat. Und das dort mehr befahren werden darf als bei uns in Deutschland. Hier bei uns wird es für die Enduristen ja immer enger, da mit Verboten immer mehr gesperrt wird. Besonders erfreut war von der Toleranz und der gegenseitigen Rücksichtnahme der Dänen, die ich auf der Tour erlebt habe. Da können sich manche Mitmenschen bei uns eine Scheibe von abschneiden.
Für mich persönlich war es besonders schön, dass ich dieses tolle Erlebnis mit meinem Sohn Lasse teilen durfte und das ich ein paar tolle Typen kennengelernt habe. Würde mich freuen über weitere gemeinsame Ausfahrten.
Auf der Tour haben wir auch über Strecken Erkundungen unserer Hausstrecken gesprochen. Das können wir gerne mal machen. Evtl. mal ein Wochenende in einer überschaubaren Gruppe meine Heimatstrecken abfahren. Abstellmöglichkeiten für Enduros und Campingmöglichkeiten hätte ich bei mir zu Hause.
Lasse (Helmuts Sohn)
Vorab, war es im September 2021 ein glücklicher Zufall, dass Per-Oke und ich den TET Dänemark nach Romo erkundet haben und uns dort zufällig begegnet sind. Ohne diese Zufallsbekanntschaft Gleichgesinnter hätten Lasse und ich nicht an der schönen Abenteuertour letztes Jahr am ersten sonnigen September Wochenende teilgenommen.
Ich habe mir gerade noch mal alle 3 Videos der Tour auf Youtube angeschaut. Man was war das für ein geiles Männer Wochenende! Offroad mit der Enduro auf landschaftlich schönen Strecken in Dänemark unterwegs, am Lagerfeuer unterm freien Himmel mit tollen Typen gemeinsam essen und einen trinken. Besser geht’s nicht!
Die Strecken bestanden größten Teils aus idyllischen Sandwegen, die immerwieder mit Tiefsandpassagen gespickt waren, so konnten Offroadanfänger sich gut an das Fahren in unwegsammen Gelände rantasten. Dennoch wurden auch erfahrende Offroadfahrer nicht gelangweilt. Durch diese Abwechsulungsreichen Strecken, die mit den schönen Landschaft verschmolzen waren, wollte man gar nicht mehr aufhören mit seinem Motorrad den TET Dänemark zu erkunden. Kam es aber trotzdem zu einer längeren Pause oder Übernachtung stand eine Vielzahl von Sheltern bereit, diese waren in einem gut und ordentlichen Zustand. So konnte man nach einem anstrengendem Fahrtag sich am Lagerfeur mit seinen Mitfahrer austauschen und auf die gemeinsamme Zeit mit einem gutem dänischem Rum anstoßen. Die Bratwurst über dem Lagerfeuer durfte natürlich auch nicht fehlen.
Eine weitere Sache die die Tour besonders macht ist die Freundlichkeit der dänischen Menschen, man wurde immer mit einem Lächeln begrüßt. Dies ist in Deutschland leider eher selten der Fall.
Ich kann jedem den TET Dänemark guten Gewissens empfehlen, egal ob Tagestrip oder Wochentour.
Die Geschichten gehen ja noch weiter mit Christoph und Günther …
Once upon a time…in Denmark
Oder: aller Anfang endet allzu oft im Kopf…
ChristoIph
Ich erinnere mich heute, rückblickend (wir schreiben inzwischen den 05.02.2023), nicht mehr exakt an jedes Detail rund um unser Mikroabenteuer in Dänemark. Ich erinnere mich auch nicht mehr genau daran, wie oft Per-Oke (kurz: Peo) versucht hat, mich voriges Jahr zu einem „Ausritt“ in die Natur zu bewegen. Ich erinnere mich aber sehr wohl daran, dass bei mir immer irgendetwas dazwischenkam und ich ihm – teilweise sehr kurzfristig – absagen musste. Und auch als er mir von seinem Vorhaben „mit ein paar Leuten…feine Kerle…“ für ein langes Wochenende nach Dänemark zu fahren, erzählte, habe ich im Kopf schon abgesagt. „Mit ein paar Leuten…“ na toll…garantiert lauter erfahrene Enduristen. Wahrscheinlich alle Schultern wie Wandschränke, wettergegerbte Gesichter, Lederhaut statt Textilkombi. Und die Mopeds…sicher Offroad-Killermaschinen…mit zig Kerben im Lenker für jedes überstandene Abenteuer, jede Äquatorumrundung…worüber soll ich mich mit denen denn abends am Lagerfeuer unterhalten – die lachen mich doch aus. Ich war doch noch nirgends. Ich habe doch noch nichts erlebt. Und meine Yamaha T700 – die kennt Schotter wie Asphalt doch nur von ihrem ersten Besitzer (immerhin rd. 21.000 Kilometer in 7 Monaten).
Aber andererseits…Peo hat ja recht – wozu habe ich eine Reiseenduro gekauft und mir ihre Sitzbank bei einer renommierten Kieler Sattlerei nach meinem Gusto und für meine Körperlänge umpolstern lassen, wenn ich sie nicht auch mal auf eine längere Strecke ausführe. Und außerdem „sind die Typen alle total normal“…sagte er.
„Also gut“ dachte ich mir, „ich kann ja erstmal zusagen“. Und zack – schon wurde ich in eine WhatsApp-Gruppe eingeladen. „Es fehle noch der Bierwart“ lauteten die ersten Worte an mich. Ok – dachte ich mir – klingt jetzt erstmal gar nicht so übermenschlich. Recht schnell kristallisierte sich dann heraus, dass man am Lagerfeuer durchaus auch einem Schluck guten Rum nicht abgeneigt sei. „Tiptop – endlich normale Leute“ lautete mein Fazit der ersten Kennenlernrunde. Aber halt – es geht ja auch noch ums Motorradfahren. Und statt der gewohnten 40…50…60 Kilometer auf und um den TET-Ostholstein herum dieses Mal auf eine größere Tour. Unbekanntes Terrain. Mehrere hundert Kilometer im Sattel. Mit Übernachtung. Irgendwo im Nirgendwo. Ok, also doch lieber absagen…
Aber nein, dieses Mal wird durchgezogen. Dieses Mal gibt es kein Kneifen, keine Ausreden. Also ab in den Keller – da muss doch noch irgendwo ein Schlafsack im BW-Reservistenkarton versteckt sein. Und irgendwo hatte ich doch auch noch einen alten, wasserdichten Seesack. Also schnell alles zusammengesucht, mit Gurten auf dem Heck der Ténéré verzurrt und schon war ich startklar…keine 20 Minuten vor dem ersten Meilenstein der Tour: 10 Uhr Treff bei Per- Oke in Wisch. Da Wisch aber nur einen Katzensprung von mir entfernt liegt, beschloss ich schnell noch Brötchen und Aufschnitt für ein kleines Kennenlernfrühstück zu organisieren: Gesagt getan – und so saß ich wenig später mit Per-Oke, Carsten und Günther in Wisch am Tisch und es wurde ein wenig über Vor- und Nachteile diverser Cardo- und Sena-Helmkommunikationssysteme, Reifen und das bevorstehende RETOH-Mud (2024 bin ich dabei, versprochen) gefachsimpelt. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer leckeren Tasse Tee ging es dann in den Sattel und ab auf die Piste – galt es doch um 13:30 den Rest der Truppe an der Aral-Tankstelle in Schuby zu treffen.
Die Fahrt nach Schuby war unspektakulär – Landstraße, BAB, wieder Landstraße. In Schuby wurden dann die Eisenrösser vollgetankt und es gab einen Kaffee zum Wachwerden nach der recht drögen Autobahnetappe. Nach und nach trudelten weitere Teilnehmer ein. Ein Typ auf einer merkwürdig bulligen F650GS aus dem Hause BMW (zu diesem Zeitpunkt kannte ich weder Olaf noch den imposanten Dakar-Umbau aus dem Hause Touratech). Kurz danach (oder war es kurz davor…?) dann diejenigen, denen Peo liebevoll den Namen „Familie Knatterton“ verpasst hat: Lasse und Günther – auf traumhaft restaurierten Schätzen der Hochphase der Halblitereintöpfe: eine Honda XR600 und eine Kawasaki KLR 650 (oder war es noch eine KLR 600? Egal…diese kleine Ungenauigkeit schiebe ich auf die Anfangs erwähnte Zeitspanne seit der Tour). Ich war hin und weg – habe ich doch selber vor rund 25 Jahre eine Yamaha XT 600 (2KF) aus Schrotteilen wieder aufgebaut, sie dann aber zwischenzeitlich verkauft. Schnell hatte ich also ein Gesprächsthema – und während der Fahrt immer wieder diesen herrlichen Knattersound im Ohr.
Apropos Fahrt: nach einer kurzen Begrüßung ging es dann los – über sanft gewundene Landstraßen durch die schöne Landschaft Angelns auf die dänische Grenze zu. An dieser standen wir dann erstmal in einem etwas längeren Stau, da an der dänischen Grenze – coronabedingt – noch immer kontrolliert wurde, wer ins Land einreisen möchte. Dank schlanker Mopeds konnten wir uns aber recht entspannt durch die Blechlawine nach vorne mogeln. Plötzlich entstand aber doch ein wenig Unruhe in der Herde: Lasses giftgrüne Kawasaki verlor irgendeine Betriebsflüssigkeit. So kam es zu der recht ulkigen Szene, dass Lasse die Grenze mopedschiebend, per pedes überqueren musste. Natürlich gab es einen entsprechend lustigen Kommentar der dänischen Grenzer…
Auf einem Parkplatz direkt hinter dem Schlagbaum erfolgte dann ein „Systemcheck“ (dank einfacher Technik ganz ohne Laptop, Diagnosestecker und Internetverbindung): Bei der eiligen Tourvorbereitung wurde ein Kabel (oder war es eine Sicherung?) im Kühlmittelkreis vergessen, so dass während der thermischen Belastung im Stau der Kühlerlüfter nicht ansprang und das Kühlwasser überkochte. „Niemodsch‘n Krom“, mag Helmut auf seiner luftgekühlten Honda wohl gedacht haben – was nicht da ist kann auch nicht ausfallen. Egal – die Kawa ist solide: Ich spendete Lasse einen Liter „Wittenseer Boe“ aus meinem Seesack und bestückt mit neuem Nass konnte die Tour ohne weitere Zwischenfälle fortgesetzt werden. Es ging den ersten Tag über wunderschöne Abschnitte der Margeritenroute und ein paar „Geheimtips“ bis zu einem Shelterplatz nördlich von Veijle. Hier kehrten wir abends bei hereinbrechender Dunkelheit ein, präparierten – streng nach Schnarchverhalten unterteilt – die vorhandenen Shelter bzw. mitgebrachte „Dackelgaragen“ und dann wurde ein Lagerfeuer entzündet, Mitgebrachtes auf den Grill gelegt und dann der im Vorfeld in der WhatsApp-Gruppe schon erwähnte Rum gereicht (an dieser Stelle sei vermerkt, das Rum aus dem BW-Pickpott eine etwas eigene Geschmacksnote entwickelt…).
So verging der erste Tag meines ersten „Abenteuers“ und ich kann rückblickend sagen, dass alle Bedenken völlig unbegründet waren: egal wie erfahren, egal wie routiniert – die Tour mit den sechs Jungs…Männern…Kerlen hat einfach unglaublich Spaß gemacht und die äußerst familiäre Atmosphäre lässt mich schon sehnsüchtig auf den nächsten gemeinsamen Ausritt harren.
Wer bis hierhin aufgepasst und vielleicht das ein- und andere Video der Tour gesehen hat, der dürfte über die Zahl Sechs bzw. Sieben (mich eingeschlossen) gestolpert sein, war doch in den Videotiteln von den glorreichen Acht die Rede: Es fehlte nämlich bis zu diesem Zeitpunkt noch mein sehr guter Freund Timo. Der saß nämlich noch Zuhause in Deutschland auf der Couch. Nichtsahnend. Tiefenentspannt. Euphorisiert von den Erlebnissen des ersten Tages, dem Lagerfeuer, dem klaren Sternenhimmel…und vielleicht auch dem ein- und anderen Schluck Rum schrieb ich ihm kurzerhand gegen 21:30 Uhr eine Nachricht: Unseren Standort mit dem Kommentar „2 ½ Stunden Timo…haben noch Platz im Shelter“ – keine 10 Minuten später seine Antwort, dass er noch packen müsse. Na, dachte ich, der hat doch Koffer an seiner Africa Twin – da brauchste die Sachen doch nur lose reinpfeffern. Also schrieb ich „Dann mal los – Isomatte, Schlafsack, Becher für Rum…und los“ – keine 30 Minuten später bekam ich von ihm ein Foto vom Scheinwerferlichtstrahl seiner Twin geschickt. „Du, der macht das wirklich“ sagte ich noch zu Peo – und keine 3 Stunden später saß die Nummer 8 dann mit in der Runde am Lagerfeuer und genoss einen herrlichen Schluck Royal Danish Navy aus dem Hause A.H. Riise…
Microabenteuer von Günther
Ohne große Erwartungen, jedoch mit Spannung auf das was mich erwarten würde, bin ich Richtung Wisch gestartet. Knappe 200 km hatte ich vor mir, welche erstaunlicherweise flott runter gespult wurden. In Wisch angekommen wurde ich herzlich in Empfang genommen.
Was nun folgte, sollte ein Abenteuer werden wo wahrscheinlich keiner mit gerechnet hätte. Zumindest ich nicht. Meine Bedenken welche ich anfänglich hatte in Bezug auf mein fahrerisches Können und dann noch in einer, für meine Verhältnisse, größeren Gruppe, wurde von Anfang an in den Hintergrund gedrängt. Ich kannte bisher auch nur Per-Oke aus der bunten Truppe. Schnell wurde mir klar, ich bin hier unter meines gleichen. Die Energie und Abenteuerlust ein paar unvergessliche Tage zu verbringen stieg gefühlt von Kilometer zu Kliometer.
Einen großen Teil dazu beigetragen hat auch Carsten, der einen großartigen Job als Tourguide und Fotograf gemacht hat. Während der Zeit unserer Reise, erlebten wir die vielen verschiedenen Landschaften die uns die Natur zu bieten hatte und wir erhielten die Gelegenheit, die Vielfalt dieser Region, bei bestem Wetter und jeder menge Staub zu erleben. Die gemachten Eindrücke wurden auch abends an wirklich schönen Sheltern, ich nenn es mal, nach “alter Väter Sitte“ ausgiebig bei leckeren Essen und dem einen oder anderen Kalt Getränk, jeder Menge Benzingespräche, Anekdoten usw. verarbeitet. Am Ende unseres Abenteuers kehrten wir mit einer Sammlung atemberaubender Aufnahmen, bleibenden Erinnerungen und neuen Freundschaften zurück.
Eine wirklich tolle Erfahrung in dieser sonst verrückten Welt.